
Hilchenbach. Für das zu Ende gehende Jahr 2016 gewährt das Land NRW der Philharmonie Südwestfalen einen Zuschuss von über 2,6 Millionen Euro. Den entsprechenden Zuwendungsbescheid überreichte Regierungspräsidentin Diana Ewert jetzt bei einem Besuch des Orchesters in Hilchenbach, für dessen Zustandekommen sich die heimische SPD-Landtagsabgeordnete Tanja Wagener eingesetzt hatte.
Nur etwa knapp 15 Prozent der Kosten sind durch die Honorare, die das Orchester durch seine Konzerte einspielt, gedeckt. Für die Philharmonie bedeutet dies, dass sie stark von öffentlichen Zuschüssen (Land, LWL und Kreis) sowie von den Zuwendungen ihrer Sponsoren abhängig ist. Dazu erklärte Tanja Wagener: Der Spielraum bei den Honoraren ist begrenzt. Das gilt insbesondere für die zahlreichen Konzerte, die die Philharmonie Jahr für Jahr in unserer Region gibt. Schließlich sollen die Eintrittskarten für jedermann erschwinglich bleiben.
Durch die Zuschüsse, die das Land NRW den drei Landesorchestern jährlich gewährt, möchten wir dazu beitragen, den Zugang der Menschen in den jeweiligen Regionen Nordrhein-Westfalens zur klassischen Musik sicherzustellen, betonte auch Regierungspräsidentin Diana Ewert.
Intendant Michael Nassauer wies darauf hin, dass sich der Anteil der Personalkosten am gesamten Etat des Orchesters auf etwa 90 Prozent belaufe. Landrat Andreas Müller und Kreis-Kulturreferent Wolfgang Suttner fügten hinzu, dass die jährlichen Tarifanpassungen für die Musiker und auch die übrigen Beschäftigten der Philharmonie immer wieder finanzielle Engpässe für das Orchester zur Folge hätten. Regierungspräsidentin Diana Ewert und Tanja Wagener wiesen darauf hin, dass der SPD-geführten Landesregierung dies durchaus bewusst sei. Die Abgeordnete fügte hinzu: Um das Problem bei den vom Land geförderten Kultureinrichtungen zu entschärfen, sind auf Antrag von SPD und Grünen für das kommende Jahr 2017 erstmalig zusätzliche 600.000 Euro in den Landeshaushalt eingestellt worden. Es ist beschlossen worden, diesen Betrag künftig dauerhaft zur Verfügung zu stellen. Ab 2018 soll er zudem jährlich um zwei Prozent angehoben werden. Damit sei es so Wagener erstmals gelungen, auf steigende Personalkosten mit zusätzlichen Landesmitteln zu reagieren. Mein Ziel bleibt, dass der Landeszuschuss künftig prozentual in der Höhe steigt, wie es die Gehälter der Musikerinnen und Musiker tun, sagte die SPD-Landtagsabgeordnete ihre weitere Unterstützung zu.
Einig waren sich die Gesprächspartner, dass der Landschaftsverband Westfalen-Lippe aufgefordert sei, bei der künftigen Bemessung seiner Zuschüsse alle drei Landesorchester gleich zu behandeln. Bei der letzten Erhöhungsrunde war es zu einer Benachteiligung der Philharmonie Südwestfalen durch die Landschaftsversammlung gekommen.
Regierungspräsidentin Diana Ewert und Tanja Wagener nutzten die Gelegenheit, zeitweise an einer Orchesterprobe teilzunehmen. Die Regierungspräsidentin zeigte sich beeindruckt und erklärte abschließend: Man spürt, dass die Musikerinnen und Musiker der Philharmonie Südwestfalen mit großer Leidenschaft bei der Sache sind. Das zeigt mir, dass die Landesmittel, mit denen wir dieses Orchester regelmäßig unterstützen, gut angelegt sind.