SPD-Abgeordnete trafen Vertreter der Philharmonie Südwestfalen

Kreiskulturreferent Wolfgang Suttner (l.) und Michael Nassauer (2.v.r.), Intendant der Philharmonie Südwestfalen, sprachen jetzt mit den SPD-Abgeordneten Tanja Wagener (r.) und Falk Heinrichs (2.v.l.) über die künftige Finanzierung des Orchesters.
Kreiskulturreferent Wolfgang Suttner (l.) und Michael Nassauer (2.v.r.), Intendant der Philharmonie Südwestfalen, sprachen jetzt mit den SPD-Abgeordneten Tanja Wagener (r.) und Falk Heinrichs (2.v.l.) über die künftige Finanzierung des Orchesters.

Kreis Siegen-Wittgenstein. Bei einem Gespräch, das die heimischen SPD-Landtagsabgeordneten Tanja Wagener und Falk Heinrichs jetzt mit Michael Nassauer, dem Intendanten der Philharmonie Südwestfalen, und Kreiskulturreferent Wolfgang Suttner führten, ging es insbesondere um die finanzielle Situation des Orchesters. Öffentliche Zuschussgeber der Philharmonie sind das Land NRW, der Kreis Siegen-Wittgenstein und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Hinzu kommen die Honorare, die die Konzertveranstalter an das Orchester zahlen, sowie gelegentliche Zuwendungen von Sponsoren. 90 Prozent der Ausgaben entfallen auf das Personal. Nassauer und Suttner legten dar, dass insbesondere laufende Tariferhöhungen regelmäßig zu finanziellen Engpässen führen.

Der Intendant bemüht sich intensiv um eine möglichst optimale Auslastung des Orchesters sowie darum, dass auch die recht günstigen Honorare, die heimische Konzertveranstalter an die Philharmonie zahlen, angemessen erhöht werden. Das strukturelle Problem der Tariferhöhungen könne nach ihrer Einschätzung jedoch nur durch eine entsprechende Dynamisierung der öffentlichen Zuschüsse, also insbesondere auch des Landeszuschusses, dauerhaft gelöst werden, machten Michael Nassauer und Wolfgang Suttner deutlich.

„Für diesen Wunsch haben wir grundsätzlich Verständnis. Käme das Land den drei nordrhein-westfälischen Landesorchestern in dieser Frage entgegen, bestünde allerdings die Gefahr, dass es sich plötzlich mit weiteren ähnlich gelagerten Forderungen konfrontiert sieht“, so Falk Heinrichs und Tanja Wagener. Beide SPD-Politiker wiesen darauf hin, dass das Land den Landesorchestern schon heute einen jährlichen Zuschuss von jeweils knapp 2,6 Millionen Euro zahlt. Für 2014 hatte es einen einmaligen Aufschlag für die Tarifanpassung gegeben.

Die SPD-Landtagsabgeordneten kündigten an, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten für eine Dynamisierung des jährlichen Landeszuschusses an die drei Landesorchester einzusetzen. Gespräche mit entsprechender Zielsetzung sollen in nächster Zeit organisiert und auf Landesebene geführt werden. Deren Ausgang sei jedoch offen, warnten Tanja Wagener und Falk Heinrichs vor zu großen Erwartungen.

Die Musiker haben in den vergangenen Jahren, wie Michael Nassauer betonte, immer wieder eigene finanzielle Opfer und Abstriche in Kauf genommen, um die wirtschaftliche Lage des Orchesters zu stabilisieren. Die beiden Landtagsabgeordneten stimmten ihren Gesprächspartnern zu, dass auf Dauer eine tarifgerechte Bezahlung der Orchestermitglieder geboten ist. „Nur unter dieser Voraussetzung wird es möglich sein, weiterhin qualifiziertes Personal für die Philharmonie Südwestfalen zu gewinnen“, unterstrich Tanja Wagener (MdL).

Falk Heinrichs (MdL) betonte, „dass das Orchester ein kultureller Leuchtturm unserer Region ist, der volle Unterstützung verdient“. Ein attraktives Kulturangebot, zu dem die Philharmonie ganz maßgeblich beitrage, sei nicht zuletzt auch ein ganz wichtiger weicher Standortfaktor, von dem mit abhänge, ob es unseren Unternehmen künftig gelingen wird, die erforderlichen Fach- und Führungskräfte zu gewinnen. „Auch aus diesem Grunde ist es außerordentlich wichtig, dafür zu sorgen, dass die Philharmonie Südwestfalen ihre künstlerische Arbeit künftig auf einer möglichst soliden finanziellen Grundlage fortsetzen kann. Das Orchester benötigt insbesondere auch Planungssicherheit“, hoben Tanja Wagener und Falk Heinrichs abschließend hervor.