Tanja Wagener (SPD-MdL) zu Gast im Siegener Tierheim

Tobias Neumann (l.) und Horst Reimann (2.v.r.) erläutern Tanja Wagener (2.v.l.) und Anne Heimann (r.) die Außenanlagen des Siegener Tierheims.
Tobias Neumann (l.) und Horst Reimann (2.v.r.) erläutern Tanja Wagener (2.v.l.) und Anne Heimann (r.) die Außenanlagen des Siegener Tierheims.

Siegen. Die heimische SPD-Landtagsabgeordnete Tanja Wagener nutzte die sitzungsfreie Zeit in den Sommerferien, um einige Termine in ihrem Wahlkreis wahrzunehmen. So besuchte sie jetzt zusammen mit der langjährigen Kreistagsabgeordneten Anne Heimann das Siegener Tierheim auf dem Heidenberg, das vom „Tierschutzverein für Siegen und Umgebung e.V.“ geführt wird. Tierheimleiter Tobias Neumann, Horst Reimann, Vorsitzender des Tierschutzvereins, und seine Stellvertreterin Pia Biehl stellten der Landtagsabgeordneten bei einem Rundgang das Gelände und die vielen verschiedenen Bewohner des Tierheims vor. Neben Hunden, Katzen, Vögeln und Kleintieren sind derzeit auch mehrere Schweine, Schildkröten, Hühner, Gänse und Bartagamen im Tierheim untergekommen.

Der Tierschutzverein plant, eine neue Quarantänestation für Katzen zu bauen. „Wir nehmen pro Jahr rund 700 Katzen bei uns auf. Jede davon muss einige Tage bzw. Wochen in Quarantäne gehalten werden, um zu verhindern, dass ansteckende Krankheiten ins Tierheim eingeschleppt werden. Unsere jetzige Quarantänestation entspricht nicht mehr den hygienischen Standards und Kapazitätsanforderungen“, erläuterte Horst Reimann die Hintergründe für das Bauvorhaben. „Die voraussichtlichen Baukosten in Höhe von 150.000 € kann der Tierschutzverein alleine nicht aufbringen. Hier sind wir auf Fördermittel des Landes angewiesen“, bat Reimann die SPD-Abgeordnete um Unterstützung.

Diese sagte Tanja Wagener gerne zu und versicherte, sich auch nach den Hintergründen einer Bewilligungsbedingung für die Fördermittelzusage zu erkundigen, die vom Tierschutzverein kritisiert wird: Bei einer Förderung durch das Land muss der Tierschutzverein zusichern, fünf Jahre lang keine Tiere mehr aus dem Ausland aufzunehmen. Dies würde eine seit rund zwanzig Jahren bestehende Zusammenarbeit mit einem Tierschutzverein auf Teneriffa gefährden. „Einen Sinn für diese Vorschrift kann ich bislang auch noch nicht erkennen“, pflichtete Wagener der Kritik des Tierschutzvereins bei.

Tobias Neumann schilderte Tanja Wagener auf deren Frage hin die Umstände, die dazu führen, dass Tiere im Tierheim abgegeben werden: „Häufig sind die Vorbesitzer mit den Tieren überfordert und lassen sie verwahrlosen, so dass sie bei uns untergebracht werden müssen. Aber auch gesundheitliche Probleme und veränderte Lebensumstände der Vorbesitzer führen dazu, dass die Tiere bei uns aufgenommen werden.“

Tanja Wagener erkundigte sich insbesondere, auf was bei der Weitervermittlung der Tiere geachtet wird. „Wichtig ist uns, dass die Tiere artgerecht gehalten werden können und die Menschen sich ihrer Verantwortung für die Tiere bewusst sind. Hunde z. B. brauchen genügend Auslauf, die Zeit dafür müssen sich die Halter nehmen. Das versuchen wir, im Vorfeld einer Vermittlung so gut wie möglich abzuklären“, so Neumann weiter.

Abschließend bedankte sich Tanja Wagener bei ihren Gesprächspartnern: „Ich konnte mich davon überzeugen, dass ihnen das Wohl der Tiere absolut am Herzen liegt. Das Engagement und die Begeisterung für den Tierschutz aller haupt- und ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist vorbildlich.“