
Kreis Siegen-Wittgenstein / Beienbach. Viel Interessantes über die Landwirtschaft erfuhr Falk Heinrichs (SPD-MdL), als er jetzt Henner Braach, den Vorsitzenden des Landwirtschaftlichen Kreisverbands Siegen-Wittgenstein, auf dessen Bauernhof in Beienbach besuchte. Über 98 Prozent der Bauern des Kreisgebiets gehören dem Verband auf freiwilliger Basis an. Der Anteil der Nebenerwerbsbetriebe ist mit nahezu 85 Prozent landesweit der höchste.
Henner Braach verwies auf steigende Anforderungen der Gesellschaft und der Politik an die landwirtschaftlichen Betriebe. Dies gelte im Hinblick auf die Nahrungsmittelproduktion, den Naturschutz und auch die Beteiligung der Landwirtschaft an der Energiewende, von der landwirtschaftliche Flächen häufig betroffen seien. Wir fühlen uns teilweise überfordert, meinte der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbands. Aktuell seien es insbesondere strengere Auflagen für die Schweinehaltung, die zahlreichen Betrieben Sorgen bereiteten. Der geforderte Einbau von Luftfiltern und auch die grundlegende Umgestaltung der Ställe, um mehr Platz für die Tiere zu schaffen, verursacht erhebliche Kosten. Dies gilt insbesondere für die Nachrüstung bereits vorhandener Ställe, erläuterte Henner Braach dem SPD-Landtagsabgeordneten.
Falk Heinrichs äußerte Verständnis für diese Sorgen der Landwirte. Zwar werde das NRW-Landwirtschafts- und Umweltministerium von den Grünen geführt und der agrarpolitische Rahmen im Wesentlichen von der Europäischen Union gesetzt. Dennoch bin ich an einem engen und kontinuierlichen Austausch mit der Landwirtschaft im Siegerland und in Wittgenstein interessiert. Bedenken der bäuerlichen Betriebe, die sich gegen konkrete Gesetzesvorhaben auf Landesebene richten, sollten auf jeden Fall rechtzeitig geäußert werden, so dass sie im Diskussions- und Entscheidungsprozess möglichst bereits auf Ebene der Fraktionen mit berücksichtigt werden können, bot der SPD-Politiker Henner Braach und seinen Kollegen an.
Falk Heinrichs hob weiter hervor, dass die Landwirtschaft gerade auch für unsere Region von großer Bedeutung ist. Dass die landwirtschaftlichen Betriebe neben der Produktion von Nahrungsmitteln auch ganz maßgeblich zur Pflege und Gestaltung unserer besonders naturschönen Mittelgebirgslandschaft beitragen, habe hierzulande eine lange Tradition. Es ist daher wichtig, die Landwirtschaft jederzeit auf Basis einer fairen Partnerschaft in den Naturschutz einzubeziehen. Alles andere wäre kontraproduktiv, unterstrich der SPD-Landtagsabgeordnete.
Henner Braach betonte, dass die Landwirtschaft sehr um einen regen Kontakt mit der Bevölkerung bemüht sei, um so Verständnis für ihre Belange zu wecken. So gibt es die Aktion Hofbesuche, den Lernort Bauernhof, ein Angebot, das sich speziell an Schulklassen richtet, und den zumeist einmal im Jahr stattfindenden Tag des offenen Hofes. Falk Heinrichs lobte dieses ehrenamtliche Engagement der Landwirte und ihrer Familien. Ich halte es für sehr wichtig, dass gerade auch Schulklassen einen Bauernhof besuchen und kennenlernen können. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Allgemeinbildung, äußerte sich der SPD-Politiker abschließend erfreut.