
Kreis Siegen-Wittgenstein. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht die naturnahe Bewirtschaftung der 6.400 Hektar Staatswald im Kreisgebiet Siegen-Wittgenstein sowie des sehr umfangreichen Privatwaldes, soweit dieser von uns betreut wird, unterstrichen der Leiter des Regionalforstamtes Siegen-Wittgenstein, Forstdirektor Diethard Altrogge, und sein Stellvertreter Helmut Ahlborn jetzt in einem Gespräch mit Falk Heinrichs (SPD-MdL), der sich von den erst kürzlich neu renovierten Räumen des Forstamtes in Hilchenbach sehr angetan zeigte. Das Betreungsgebiet setzt sich aus 25 Revieren zusammen, wovon 22 auf den Privatwald entfallen. Mit einer Waldfläche von 78.000 Hektar und einem Bewaldungsanteil von 70 Prozent ist Siegen-Wittgenstein der waldreichste Kreis Deutschlands.
Falk Heinrichs lobte das enorme Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der forstwirtschaftlichen Bewältigung des Jahrhundertsturms Kyrill (2007). Ohne diesen vorbildlichen und beispiellosen Einsatz wären die Folgen dieser Naturkatastrophe für die Waldwirtschaft in unserer von dem Sturm besonders stark betroffenen Region noch wesentlich schlimmer ausgefallen, hob der SPD-Landtagsabgeordnete hervor. In diesem Zusammenhang erinnerte Diethard Altrogge daran, dass die Holzpreise damals wegen des Überangebotes in den Keller gefallen waren. Heute suchen die Sägewerke dagegen wieder Holz zur Verarbeitung in ihren Betrieben, so dass der Rohstoffpreis wieder deutlich gestiegen ist, ergänzte Forstdirektor Helmut Ahlborn.
Die Personalsituation im Bereich des Landesbetriebs Wald und Holz, zu dem die landesweit 15 Regionalforstämter gehören, mache es mitunter schwierig, krankheitsbedingte Ausfälle von Mitarbeitern zu überbrücken. Altrogge und Ahlborn lobten jedoch, dass es inzwischen nach über zwei Jahrzehnten wieder Neueinstellungen auch im Höheren Dienst der Forstverwaltung gibt. Es war überfällig und ist für eine gut funktionierende Umweltverwaltung sehr wichtig, dass der Landesbetrieb jetzt auch wieder auf jüngere Hochschulabsolventen zurückgreifen kann. Denn nur so lässt sich auf Dauer der notwendige Wissenstransfer zwischen Forstwissenschaft und Praxis gewährleisten, betonte Falk Heinrichs. Zum Thema Nachwuchsgewinnung wies Diethard Altrogge auch auf die landesweit beispielhafte Ausbildungswerkstatt des Forstamtes in Hilchenbach hin. In drei Ausbildungsjahren werden hier ca. 15 junge Menschen zu Forstwirten ausgebildet, die über gute Berufsaussichten verfügen, wie beide Forstfachleute hervorhoben. Die praktische Ausbildung werde durch schulischen Unterricht sinnvoll ergänzt. Falk Heinrichs (MdL) kündigte an, die Werkstatt bei Gelegenheit besuchen zu wollen.
Ein weiterer Tätigkeitsschwerpunkt des Regionalforstamts ist neben der Waldbewirtschaftung, seinen hoheitlichen Aufgaben und der Betreuung von über 17.000 Waldbesitzern die Umweltbildung. Dazu tragen insbesondere die Angebote des Waldinformationszentrums Forsthaus Hohenroth und des Jugendwaldheims Gillerberg bei. Falk Heinrichs erklärte: Dieses Engagement halte ich für vorbildlich. Vor allem junge Menschen sollten schon früh lernen, wie bedeutsam der Wald ist und wie man sich in der Natur richtig verhält. Dass das Land NRW künftig nicht mehr im bisherigen Umfange Personalkosten für das Waldinformationszentrum tragen kann, bezeichneten beide Seiten als zwar bedauerlich, aber es bringt nichts, die Augen vor den Sparzwängen zu verschließen. Der Verein Waldland Hohenroth, der neben dem Regionalforstamt Träger dieses Projektes ist, hat knapp 300 zum Teil sehr engagierte Mitglieder. Diethard Altrogge und Helmut Ahlborn sind zuversichtlich, dass es gelingen wird, die entstehende personelle Lücke nicht zuletzt durch verstärkten ehrenamtlichen Einsatz befriedigend zu schließen.