
Kreis Siegen-Wittgenstein. „Wir haben immer versucht, Visionen erfolgreich zu verwirklichen“, betonte der Kulturreferent des Kreises Siegen-Wittgenstein, Wolfgang Suttner, jetzt bei einem Besuch der neu gewählten SPD-Landtagsabgeordneten Tanja Wagener im Kultur!Büro. Das Kulturhaus ‚Lyz’ erfreue sich wie auch das jährliche Festival ‚Kultur-Pur’ auf dem Giller großer Beliebtheit. Beide Highlights würden durch weitere Aktivitäten des Kultur!Büros, z.B. das umfassende Beratungsangebot für Kulturvereine und andere Kulturschaffende der Region, ergänzt. Tanja Wagener sprach von einer „Erfolgsgeschichte, die auf Initiative unseres ehemaligen Oberkreisdirektors Karlheinz Forster vor etwa zwei Jahrzehnten angestoßen wurde“.
Wolfgang Suttner und seinem engagierten Team sei es in dieser Zeit „gelungen, die Kulturinfrastruktur der gesamten Region deutlich zu verbessern“, betonte die SPD-Landtagsabgeordnete und fügte hinzu: „Ein attraktives Angebot an kulturellen Veranstaltungen dient – als sogenannter ‚weicher Standortfaktor’ – nicht zuletzt auch unseren Unternehmen, die darauf angewiesen sind, dass hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte gerne in Siegen-Wittgenstein leben und dieser Region erhalten bleiben.“
Der Kreiskulturreferent wies auf eine „fast volle Auslastung“ des Festivals ‚Kultur-Pur’ hin. Sowohl das Festival als auch das Kulturhaus ‚Lyz’ schreiben ‚schwarze Zahlen’. Das Kultur!Büro wirbt jährlich rund 250.000 Euro an Drittmitteln für seine Aktivitäten ein. Gut angenommen werden zudem die Kulturinformationssysteme des Kreises. Wolfgang Suttner: „Etwa 97 Prozent aller einschlägigen Termine werden inzwischen erfasst.“ Ergänzend wies Suttner auf einmalige Events hin, die das Kultur!Büro organisiert hat, insbesondere das legendäre Omnibusjubiläum (1995) und die unvergessene Ausstellung ‚Paul McCartney paintings’ im Jahr 1999, die sogar international Aufsehen erregt hatte.
Weiteres Gesprächsthema war die Philharmonie Südwestfalen. Wolfgang Suttner, als Kulturreferent des Kreises zugleich geschäftsführender Vorstand des Orchesters, wies darauf hin, dass rund 65 Prozent der Konzerte im Kreis Siegen-Wittgenstein stattfinden. Daneben gebe es überregionale und auch internationale Aktivitäten. „Die Philharmonie ist heute ein klassisches Symphonieorchester von hoher Qualität, das besonders stark um die Ausrichtung auch von Jugendprogrammen bemüht ist“, unterstrich Suttner. Der Jahresetat beläuft sich auf rund 4,3 Millionen Euro. 95 Prozent der Ausgaben – also etwa 4,1 Millionen Euro – entfallen auf die Personalkosten. Im Jahr 2008 spielte das Orchester 14,3 Prozent des Gesamtetats ein, so dass erheblicher Zuschussbedarf besteht. Das Land NRW steuert jährlich 2,4 Millionen Euro bei, der Kreis Siegen-Wittgenstein 650.000 Euro. Dazu erklärte Tanja Wagener (MdL): „Es ist wichtig und gut für unsere Region, dass es die Südwestfälische Philharmonie gibt. Dass ein solches Orchester nicht kostendeckend arbeiten kann, sondern auf öffentliche und private Förderung angewiesen ist, ist verständlich. Als Landtagsabgeordnete bin ich daher gerne bereit, den Kreis, auch soweit es um die Belange der Philharmonie geht, im Rahmen meiner Möglichkeiten zu unterstützen.“
Die SPD-Abgeordnete brachte ferner die neue Gebührenstruktur der GEMA zur Sprache. Wolfgang Suttner bestätigte, dass etwa auch ‚Kultur-Pur’ von deutlich höheren Gebühren empfindlich betroffen sei. In der Tendenz ist es so, dass kleinere Veranstaltungsformate von der geplanten Gebührenreform profitieren, während sich die Gebühren für große Veranstaltungen teilweise deutlich erhöhen. Suttner und Wagener appellierten gemeinsam an alle Beteiligten, in den noch anstehenden Verhandlungen auf eine Lösung hinzuwirken, die den Fortbestand auch größerer Traditions- und Brauchtumsveranstaltungen ermöglicht und sicherstellt. „Es geht nicht zuletzt um so beliebte Veranstaltungen wie Weihnachtsmärkte und Schützenfeste. Ihre Zukunft darf und sollte durch die neue Gebührenstruktur der GEMA nicht in Frage gestellt werden“, hob Tanja Wagener (MdL) abschließend hervor.