SPD-Politiker besuchten Berufsbildungszentrum (bbz) in Geisweid

Gemeinsam mit Willi Brase (MdB) besuchten die SPD-Landtagsabgeordneten Tanja Wagener und Falk Heinrichs das Berufsbildungszentrum (bbz) in Geisweid. Ihr Gesprächspartner war u.a. Geschäftsführer Klaus Gräbener

Siegen-Geisweid. Der Lehrstellenmarkt, das Fachkräfteprogramm der Landesregierung sowie der Übergang von der Schule in den Beruf waren die zentralen Themen beim Besuch von Willi Brase (MdB) und den beiden neu gewählten SPD-Landtagsabgeordneten Tanja Wagener und Falk Heinrichs im Berufsbildungszentrum (bbz) der IHK Siegen in Geisweid. Bei einem Rundgang durch die Werkstatt überzeugten sie sich vom modernen Maschinenpark des bbz´s, in den erst kürzlich wieder über 1,2 Mio. Euro investiert wurden. „Soweit Sie bei Ihren Vorhaben die Hilfe des Landes NRW benötigen, stehen wir von jetzt an als politische Ansprechpartner und Vermittler gerne zur Verfügung. Wir werden das bbz sowie die anderen Lehrwerkstätten und Bildungsträger in Siegen-Wittgenstein im Rahmen unserer Möglichkeiten engagiert unterstützen“, kündigten Tanja Wagener und Falk Heinrichs gegenüber bbz-Geschäftsführer Klaus Gräbener an, der sich mit seinen Gesprächspartnern darin einig war, dass gerade die berufliche Bildung im politischen Geschäft häufig zu Unrecht stiefmütterlich behandelt werde. Schließlich könnten in den Zeiten eines rasanten technischen Fortschritts nur Unternehmen auf den internationalen Märkten erfolgreich sein, die über hervorragend ausgebildete Fach- und Arbeitskräfte verfügten.

Willi Brase hob in diesem Zusammenhang die Rolle der Geisweider Bildungseinrichtung in der regionalen Ausbildungslandschaft hervor: „Das bbz ist seit Jahrzehnten in nahezu alle wesentlichen Arbeitsmarkt- und Ausbildungsinitiativen der Region an prominenter Stelle eingebunden. Das ist gut so. Und das sollte aus meiner Sicht auch so bleiben.“ Daher verdiene die Einrichtung auch politische Unterstützung aus der Region. Es sei bemerkenswert, auf welch unterschiedlichen Themenfeldern das bbz mit seinen rund 40 Mitarbeitern mittlerweile unterwegs sei – von der Schulung junger Auszubildender über die Fortbildung betrieblich Beschäftigter bis hin zur Qualifizierung von Zeitsoldaten in Erndtebrück.

Falk Heinrichs und Tanja Wagener sprachen auch die ‚Fachkräfteinitiative’ des Landes NRW an. Klaus Gräbener übte in diesem Zusammenhang deutliche Kritik an den Plänen der rot-grünen Landesregierung, eine regionale Ausbildungsplatzumlage für den Fall sinkender Ausbildungszahlen zu prüfen. „In sieben Jahren verliert diese Region 23 Prozent ihrer Schulabgänger. Schon bald wird es mehr Lehrstellen als Bewerber geben. Wie man da eine Umlagefinanzierung bei sinkenden Ausbildungszahlen ins Gespräch bringen kann, ist für mich ein Rätsel“, betonte der für Berufliche Bildung und Arbeitsmarktpolitik zuständige Geschäftsführer der IHK Siegen. Er bat die Abgeordneten darum, sich gegen solche Überlegungen auszusprechen. Willi Brase (MdB) plädierte insoweit „für branchenspezifische Lösungen“.

Weiteres Thema des Gesprächs, an dem auch die bbz-Mitarbeiterinnen Uta Fiedler und Sabine Bechheim teilnahmen, war das sogenannte ‚Übergangsmanagement’, durch das Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 bis 10 verbindliche Orientierungshilfen für die Berufswahl erhalten. Dabei geht es um unterschiedlichste Elemente – von der Erstellung individueller Potenzialanalysen über gezielte Praktika bis hin zu Langzeitlehrgängen. In NRW soll ein solches ‚Übergangsmanagement’ zur besseren Verzahnung von Schule und Berufsausbildung bis 2017/18 flächendeckend für alle Schulformen eingeführt werden. Die SPD-Abgeordneten stimmten bbz-Geschäftsführer Klaus Gräbener zu, „dass eine grundsätzlich sinnvolle Ausdehnung dieser Aktivitäten nicht zu Qualitätseinbußen führen sollte und der Kreis Siegen-Wittgenstein bereits seit Jahren auf diesem Themenfeld erfolgreich unterwegs ist“.