Burbach-Wahlbach. Das Sägewerk Diehl investierte in den vergangenen Jahren erhebliche Summen. So wurde u.a. die Lagerfläche für Rund- und Schnittholz um 1.650 Quadratmeter erweitert. Das berichtete Juniorchef Berno Sturm jetzt zahlreichen Mitgliedern der SPD-Ratsfraktion Burbach, die das traditionsreiche Wahlbacher Unternehmen besuchten. Die Vergrößerung der Betriebsfläche war notwendig, um den Fortbestand unserer Firma am bisherigen Standort zu sichern, erläuterte Berno Sturm und fügte hinzu: Mit Blick auf den Hochwasser- und Umweltschutz hatten wir besonders strenge Auflagen zu erfüllen. So musste für die Einrichtung eines Biotops sogar zusätzliche Fläche erworben werden.
SPD-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Kasper bezeichnete die Naturschutzauflagen als teilweise überzogen. Um so mehr Respekt nötigt es uns ab, dass Sie auch diese hohen Kosten in Kauf genommen haben, um hier in Wahlbach weiterhin erfolgreich arbeiten zu können. Das Sägewerk Diehl hat zurzeit 16 Mitarbeiter, darunter drei Schwerbehinderte und zwei Auszubildende, die den Beruf des Holzbearbeitungsmechanikers erlernen. Von der Einschnittmenge sind wir das größte Sägewerk im Kreis Siegen-Wittgenstein, betonte Doris Sturm, die als Seniorchefin nach wie vor an der Geschäftsleitung beteiligt ist.
Wichtigstes Produkt des hochmodernen Sägewerks, das seit kurzem über eine neue flexible Einschnittslinie verfügt, ist Verpackungsholz für die heimische Stahlindustrie. Ein Kunde, der uns vormittags einen Auftrag erteilt, kann in der Regel noch am gleichen Tag also just in time bedient werden. Maßanfertigungen sind an der Tagesordnung und für uns kein Problem, so Juniorchef Berno Sturm. Ein hochflexibler Holzeinschnitt ermögliche alle Wunschdimensionen, egal, ob große oder kleinere Mengen. Natürlich produziere das Sägewerk auch Bauholz sowie spezielle Hölzer für den Gartenbau. Verarbeitet würden insbesondere Nadelhölzer, daneben aber auch Buchenholz. Das Rohmaterial beziehen wir aus den Wäldern unserer Region im Dreiländereck NRW, Hessen und Rheinland-Pfalz, ergänzte Sturm.
Auch erfuhren Wolfgang Kasper und die übrigen Mitglieder der SPD-Fraktion, dass die Firma Diehl über eine eigene Produktion von Kisten und Paletten verfügt. Hier wird ein großer Teil des Schnittholzes aus unserem Sägewerk selbst weiterverarbeitet. In diesem Bereich sind wir insbesondere auf die Herstellung von Schwerlastpaletten aus Kanthölzern, die also über eine besonders hohe Tragfähigkeit verfügen, spezialisiert, erläuterte Sturm seinen sozialdemokratischen Gästen. Die Automatisierung der Kisten- und Palettenproduktion sei ein weiterer wichtiger Investitionsschwerpunkt in den letzten Jahren gewesen. Erstaunt waren die SPD-Kommunalpolitiker, dass die für den Export bestimmten Kisten und Paletten einer speziellen Hitzebehandlung in einer Wärmekammer unterzogen werden müssen, um mögliche Schädlinge im Holz zu beseitigen.
Falk Heinrichs, Wahlbacher Ratsmitglied sowie SPD-Gemeindeverbandsvorsitzender, und Andreas Schweitzer, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Burbach, bedankten sich für die gewährten interessanten Einblicke und meinten: Wir nehmen den Eindruck mit nach Hause, dass die Firma Diehl auf einem guten Weg in die Zukunft ist. Man spürt, dass dieses traditionsreiche Familienunternehmen neuen technischen Entwicklungen gegenüber stets aufgeschlossen war und ist. Diese ausgeprägte Innovationsfreudigkeit reicht übrigens bis in die frühen Jahre des vorigen Jahrhunderts zurück: Doris Sturm erinnerte daran, dass das alteingesessene Familienunternehmen schon ab 1904 über elektrisch angetriebene Holzbearbeitungsmaschinen und eine eigene Stromerzeugungsanlage verfügte. Es war die erste Anlage dieser Art zwischen Siegburg und Wetzlar. Rund 47 Jahre lang bis 1952 hat unsere Firma ganz Wahlbach mit Strom versorgt, so die heutige Seniorchefin des Sägewerks Diehl.